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Die natürliche Geburt

Erste Anzeichen
Je näher der Geburtstermin rückt, umso größer wird wahrscheinlich deine Ungeduld, besonders wenn der Termin schon überschritten ist, ohne dass sich etwas tut. Lass dich in diesem Fall nicht durch die permanenten Nachfragen deiner Mitmenschen nervös machen. Der Geburtstermin ist ein geschätztes Datum, an dem lediglich 4 Prozent aller Kinder zur Welt kommen.

 

 

Eröffnungswehen
Die eigentliche Geburt wird durch die Eröffnungswehen eingeleitet, die den Muttermund langsam auf die notwendige Weite von etwa zehn Zentimetern dehnen. Diese Wehen kehren in regelmäßigen, aber kürzer werdenden Abständen wieder und nehmen dabei an Stärke zu. Der Übergang von Vor- zu Eröffnungswehen kann sich allerdings auch schon mal einige Tage hinziehen.
 

 

 

 

 

Zeichnen
Wenn sich der Schleimpfropf auflöst, der den Gebärmutterhalskanal in der Schwangerschaft schützend verschließt, ist das ein erstes Anzeichen für den bevorstehenden Geburtsbeginn. Dieses "Zeichnen" kann auch schon ein paar Tage vor dem eigentlichen Geburtsbeginn auftreten. Es ist auf jeden Fall ein Hinweis darauf, dass Du und dein Kind nun geburtsbereit seit.

Blasensprung
Ein spontaner Blasensprung geschieht in der Regel irgendwann nach Eintritt der Geburtswehen und ist ein sicheres Anzeichen dafür, dass die Geburt begonnen hat. Dabei kannst Du mit einem Mal bis zu einem Liter Fruchtwasser im Schwall verlieren. Manchmal aber reißt die Fruchtblase an einer höher liegenden Stelle nur leicht ein, und es tröpfelt immer wieder Flüssigkeit nach. Dann spricht man von einem hohen Blasensprung.
Es ist deshalb oft nicht so einfach, selbst festzustellen, ob die Fruchtblase tatsächlich gesprungen ist oder ob Du lediglich ein bisschen Urin, Ausfluss oder Schleim verloren hast.

 

Die Wehen setzen ein
Als wirklicher Geburtsbeginn gilt der Zeitpunkt, an dem regelmäßige Wehen einsetzen. Anfänglich spürst Du vielleicht nur ein Ziehen in der Leistengegend oder hast starke Rückenschmerzen, die durch den Zug auf die Haltebänder der Gebärmutter entstehen. Einige Zeit später zieht sich der große Gebärmuttermuskel rhythmisch zusammen. Du spürst eine Spannung, die langsam ansteigt, sich zu einem Höhepunkt steigert und dann ebenso langsam wieder abfällt. Zwischen den einzelnen Wehen gibt es im Normalfall immer eine Pause, in der Du dich wieder etwas erholen kannst, bis sich die nächste Wehe ankündigt. Zu Beginn betragen die Abstände zwischen den einzelnen Kontraktionen meist noch 20 bis 30 Minuten, und die Wehen halten zwischen 30 und 45 Sekunden an.

Gründe, sofort in die Klinik zu fahren:
       

 

  •     vaginale Blutungen (auch leichte Schmierblutungen)

  •     plötzliche Schmerzen zusätzlich zu den Wehen

  •     Abgang von grünem Fruchtwasser

  •     Fieber oder erhöhte Körpertemperatur

  •     starke Kopfschmerzen, Augenflimmern

  •     Übelkeit, Schwindelanfälle

      
Ankunft am Geburtsort
Bei der Ankunft in der Klinik oder im Geburtshaus wirst Du von der Hebamme empfangen, die zunächst feststellen wird, wie weit die Geburt bereits fortgeschritten ist. Dazu ertastet sie von außen mit ihren Händen die Lage des Kindes und prüft durch eine Untersuchung durch die Scheide, wie weit sich der Muttermund schon geöffnet hat. Die kindlichen Herztöne und die Wehentätigkeit werden mit dem CTG aufgezeichnet und beurteilt. Manchmal macht ein Arzt auch noch einen Ultraschall.

In der Anfangsphase
Wahrscheinlich wird Dir von der Hebamme ein Einlauf angeboten. Diese Vorstellung mag Dir vielleicht etwas unangenehm sein. Doch so brauchst Du dir keine Sorgen zu machen, dass es während der Geburt beim Pressen zum Stuhlgang kommt. Du kannst dir beim Einlauf von der Hebamme helfen lassen.


Übergangsphase
Der Muttermund ist nun vollständig eröffnet, aber das kindliche Köpfchen muss noch hindurchtreten und etwas tiefer ins Becken rutschen.   

Die Wehen sind sehr heftig, meistens nicht ganz regelmäßig und werden oft als besonders schmerzhaft erlebt. Es kann sogar sein, dass Du schon einen Drang zum Mitschieben verspürst, diesem Drang aber nach Rat deiner Hebamme noch nicht nachgeben solltest. In dieser Phase ist die Unterstützung deiner Hebamme und deines Partners / Begleitperson sehr wichtig. Die Übergangsphase dauert zum Glück meistens nicht sehr lange, und dann beginnt die aktive Geburtsarbeit.

 

Endphase
Dein Baby ist nun auf dem Beckenboden angekommen, und Du spürst in jeder Wehe den intensiven und nicht mehr aufzuhaltenden Drang, es durch deine Scheide hinauszuschieben. Deine Hebamme wird dich dabei anleiten und dir eventuell auch sagen, wie Du atmen sollst. Es ist wichtig, dass Du gut mit ihr zusammenarbeitest und nicht einfach kräftig drauflospressen, auch wenn es erleichternd wäre.
Wenn der Kopf geboren ist, dauert es noch einen kleinen Augenblick, dann folgen die Schultern. Das kannst Du deutlich spüren, bevor Rumpf und Beine, oft noch mit einem Schwapp Fruchtwasser, ganz leicht aus dir herausgleiten. Dein Kind ist da! Trotzdem ist die Geburt noch nicht ganz vorbei.   

Nachgeburtsphase
Kurz nach der Geburt des Kindes und der Abnabelung zieht sich die Gebärmutter noch einmal zusammen, und die Nachgeburt mit den Resten der Fruchtblase löst sich ungefähr nach 10 bis 30 Minuten von der Innenwand der Gebärmutter. Durch die Nachgeburtswehen rutscht sie dann in die Scheide, und Du müsst noch einmal ein wenig mitschieben, bis auch die Plazenta geboren ist. Die Hebamme überprüft anschließend, ob der Mutterkuchen und die Eihäute vollständig sind, das heißt, ob sich keine Reste mehr in der Gebärmutter befinden, die zu Blutungen und Entzündungen führen könnten. Sie schaut auch nach eventuellen Geburtsverletzungen an Scheide, Damm und Schamlippen, und diese werden gegebenenfalls versorgt. Damit ist die Geburt beendet. Zur Kontrolle bleibst Du und dein Kind noch zwei Stunden in der Obhut der Hebamme. Löst sich die Plazenta nicht oder nur unvollständig, muss sie unter Narkose geholt werden.

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